Das Konzept der SAN-4

Der Frischebereich des Lebensmittelsortiments umfasst u.a. SB-Artikel, die nicht egalisiert (nicht kalibriert) sind, d.h. jede Packung hat ein anderes Gewicht oder enthält eine unterschiedliche Stückzahl, sodass jede Packung auch einen anderen Preis hat. Da unmöglich jede Packung mit ihrem spezifischen Preis in die PLU (Price Look Up)-Datei des Handels aufgenommen werden kann, wurde die Möglichkeit einer GTIN-Spezialcodierung geschaffen. Mittels dieser Lösung kann die Scannerkasse den Preis - abweichend vom Preisabrufverfahren - direkt dem Strichcode auf dem Etikett entnehmen.

Bei vorverpackter Ware enthält der vorhandene Strichcode entweder explizit den Preis oder aber Gewicht bzw. Stückzahl der Packung. Läuft ein derart gekennzeichneter Artikel über die Scannerkasse, so wird - gesteuert über das GTIN-Spezialpräfix - direkt auf das Preis-/ Gewichts-/ Stückfeld innerhalb des GTIN-Codes zugegriffen. Im Fall der Gewichts-/ Stückauszeichnung "errechnet" die Kasse mit Hilfe des hinterlegten Kilo- bzw. Einzelstückpreises den spezifischen Preis der Packung selbst und fakturiert entsprechend. Kombiniert wird dieses Verfahren mit der vierstelligen Standardartikelnummer (SAN-4) von GS1 Germany GmbH.

Bei der SAN-4 handelt es sich um eine vierstellige Kurznummer, die einen Gewichtsartikel unter Berücksichtigung seines Herkunftslandes, vor allem aber seiner Bedeutung für den Handel eindeutig definiert. Diese Kurznummer geht in Verbindung mit dem Gewicht, der Menge oder dem Preis in das 13-stellige GTIN-Symbol ein. Der von der GS1 Germany gepflegte SAN-Katalog enthält die wichtigsten Artikel der Bereiche Obst/Gemüse, Fleisch und Fleischerzeugnisse, Fisch und Käse, z. B.


Formate der SAN-4
Präfix* SAN-4 für Deutschland,
Frühkartoffeln, deutsche Renema
Prüfziffer für folgende 5 Stellen Feld für Euro, enthaltene Stück bzw. Gewicht Prüfziffer über alles
23 3071 4 002,39 6
26 3071 9 00012 1
29 3071 1 06,870 0

* Die Lösungen im Präfixbereich 21 bis 29 haben nationalen Charakter, d.h. sie können von Land zu Land variieren. Dies ist historisch bedingt und lässt sich darauf zurückführen, dass es sich bei diesen Artikeln in der Regel um Frischeprodukte handelt, die früher nicht im Vorhinein durch den Hersteller codiert wurden. Dem Wesen nach waren die Präfixe also zur handelsinternen Codierung gedacht. Nationale Unterschiede spielten daher keine Rolle. Heute wird jedoch häufig bereits der Hersteller die mengenvariable Ware vorverpacken und kassiertauglich etikettieren. Dies wirft eine Reihe von Problemen auf, die zum Teil durch die Entwicklung der vierstelligen Standardartikelnummer (SAN-4) gelöst werden konnten.